Wien im Rosenstolz 2008

Eine Konzertreihe der Wiener Musik und des Wienerliedes – bunt und selbstbewusst! Wien im Rosenstolz streut in diesem Jahr Rosen für die sich stets erneuernde Typen-Vielfalt der Wiener Musik.


3. - 31. Oktober 2008
im Konzert-Café „Schmid Hansl“, Schulgasse 31, 1180 Wien
Kartenbestellung: 01/526 13 85  tickets@rosenstolz.at

 
Konzeption und Projektleitung: Nuschin Vossoughi 

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Fr, 3.10.
€ 15

20h


Eröffnungskonzert
Die heilige Ursuppe der Vorstadt
Walther Soyka Trio

Walther Soyka – Harmonika; Clemens Fabry – Geige; Peter Havlicek – Kontragitarre


(c) Wien im Rosenstolz
 

 

Es fangt mit Tempo an, bremst si zsamm, vollendet sich in seliger Draherei. So kann es klingen. Aber variantenreich auch anders. Wer genau zuhört, fühlt, in dieser Musik liegt alles drin. In Form alter Tänze, Landler und früher Walzer spürt Walther Soyka, seit einem Vierteljahrhundert mit seiner „Budowitzer“, einer antiken Schrammelharmonika, verwachsen, virtuos Wiens Urklassik auf. In behutsamen Interpretationen bereitet das 2007 von Soyka gegründete Trio diese „heilige Ursuppe“ auch für die Gegenwart zu. Und schon in einem Stück durchtanzt man eine ganze Nacht. Doch das ist erst der Auftakt.
 

 



Sa, 4.10.
€ 15

20h


Wien foat

Ernst Molden & Walther Soyka

Ernst Molden – Gesang, elektrische und akustische Gitarre; Walther Soyka – Harmonika, Gesang


(c) Wien im Rosenstolz
 
   

Der Soyka, der malt nicht flächendeckend mit seiner Knöpferlharmonika alles zu, der zeichnet. Sagt der Molden. Der Molden, der macht die besten Texte im Dialektbereich. Sagt der Soyka. Und so begleitet Walther Soyka in minimalen Arrangements Ernst Molden, wenn dieser Wien von der Welt erzählt. Johnny Cash vermacht Rose seine Liebe, Ernst Molden legt in einer Coverversion „der Lindschi ein Bussi vor die Tür“. Hank Williams beklagt: „I’m so lonesome.“ Ernst Molden meint dazu nur: „Vü föd ned.“ Und auch Moldens Songwriter-Lehrer Nick Cave kommt zu Ehren: Mit „The Weeping Song“, „Numma zum Waanan“.
 

 



Mi, 8.10.
€ 15

20h


G’spielt, g’sungen, dudelt

Agnes Palmisano, Karl Hodina und Rudi Koschelu

Agnes Palmisano – Gesang; Karl Hodina – Akkordeon, Gesang; Rudi Koschelu – Kontragitarre, Gesang


(c) Wien im Rosenstolz
 
   

Mal schwindelnd hoch, mal rauchig tief. Mal lieblich nett. Mal bodenständig derb. Die studierte Sopranistin und Musik-Botschafterin aus Leidenschaft Agnes Palmisano beherrscht die Wiener Note in all ihrer Vielfalt. Frisches Herzblut fließt stets ein. Mit Alt-Meister Karl Hodina und Rudi Koschelu überreicht sie einen bunten Strauß an akustischen Naturblumen. Die wachsen, vergehen und neu erblühen. Vom Dudler, einer Mischkulanz aus ländlichem Jodler und Koloraturgesang, über uralte Weana Tanz bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Da gibt die Volksseele in sämtlichen Klangfarben deutliche Resonanz. 
 

 



Do, 9.10.
€ 15

20h
 


Die 7 Lieder der Josefine Mutzenbacher

4she

Monica Reyes, Leni Lust, Caroline Athanasiadis, Patricia Breiteck – Gesang, Schauspiel; Gäste


(c) Wien im Rosenstolz
 

 
 

Sie schmeicheln, reizen, locken und verführen. In sämtlichen Stimmlagen. Und interpretieren so das älteste Gewerbe der Welt als extravaganten Genuss für verwöhnte Ohren. Wenn die vier vielseitig begabten Damen von 4she „Die Geschichte einer Wienerischen Dirne“ anstimmen, geht das Publikum lustvoll mit. Als saubere Franzi, resche Agathe, liebenswürdige Pratermitzi und natürlich anlassige Frau Josefine ist dem A-Cappella-Kleeblatt kein Ton fremd. In ihrem mehrfach ausgezeichneten Musikkabarett gibt sich gar der eine oder andere Prominente unter dem Rotlicht willig dem sündigen Wien von 4she hin.
 

 



Fr, 10.10.
Sa, 11.10.
€ 15

20h


In trauter Zweisamkeit und mit Lamua

Die Strottern

Klemens Lendl – Gesang, Violine; David Müller – Gesang, Gitarre


(c) Peter Mayr
 
   

Die Strottern sind gesellige Leut und vagabundieren allzu gern durch die familiäre Welt des Musikantentums. Umso rarer sind die Gelegenheiten, bei denen sie – vor Publikum – ganz unter sich bleiben. Ihr Repertoire wird dadurch nicht geringer. Ihrem Namen verpflichtet, fördern sie unermüdlich und mit zeitgeistiger Poesie Kostbarkeiten aus fremder oder eigener Feder zutage. Als Zwischentöne geübter Stehgeiger und zart besaiteter Gitarrist kommt bei ihnen auch die im Wienerlied eher stiefmütterlich behandelte Liebe in allen Formen – schön, schiach, zärtlich, rau – ausführlich zu Wort und Melodie.
 

 



Do, 16.10.
Fr, 17.10.
€ 15

20h


Briada

Karl Hodina & Roland Neuwirth

Karl Hodina – Akkordeon, Gesang; Roland Neuwirth – Kontragitarre, Gesang


(c) Stephan Doleschal
 
 

Sie sind durch ihre Geburt in dieser Stadt und ihre Liebe zur Wiener Volksmusik unzertrennlich und gehen doch schöpferisch eigene Wege: Wenn Karl Hodina und Roland Neuwirth einander dann treffen, ist ihr brüderliches Zusammenspiel jedes Mal um Nuancen anders und um Kompositionen reicher. In jedem Fall lautmalen die beiden Erneuerer der Wiener Musik tiefe Gefühle. Mit Improvisationsfreude, die Hodina vom Jazz ins Spiel brachte. Und mit dem Blues des Extremschrammlers Neuwirth. In typischer Musik für die jeweilige Zeit fächern die zwei Meister Sittengeschichte und Sozialkritik aus Jahrhunderten auf.
 

 



Sa, 18.10.
€ 15

20h


Schmelz statt Schmalz

Reinfried Schießler & Peter Havlicek

Reinfried Schießler – Gesang, Schauspiel; Peter Havlicek – Kontragitarre, Gesang


(c) Wien im Rosenstolz
 
   

Das Lied der Wiener ist für die Herren Havlicek/Schießler Herzenssache. Peter Havlicek knüpfte bereits durch seine Oma feste Bande zur Wiener Musik. Reinfried Schießler begegnete dem Wienerlied in einer alten Musikalienhandlung. Als „Forscher“ rühren sie Kitsch auf, servieren Klischees ab und schöpfen aus den Abgründen der Wiener Seele alte Schmankerln neu. So verrät Reinfried Schießler zum 150. Geburtstag von Kronprinz Rudolf, was der Fiaker Bratfisch dem hohen Gast an tiefen Gstanzln ins Ohr gesungen haben soll. Des Weiteren erklingen Werke von Hodina/Neuwirth, arrangiert von Peter Havlicek.
 

 




 


10 Jahre im Packl

Tesak und Blazek

Christian Tesak – Chromatische Knopfharmonika, Gesang; Martin Blazek – Kontragitarre, Gesang


(c) Wien im Rosenstolz
 
   

Der Tesak komponiert eine Melodie, der Blazek seine eigene. Der Tesak will ein Stückl spielen, der Blazek ein anderes. Kurz: Die beiden verstehen einander prächtig. Über die Familien seit Kindheit bekannt, ist klar: „Ohne einander wär ma nix.“ Und das liegt längst nicht mehr dran, dass der Blazek einst vom Tesak das Wintermanterl mit den Goldknöpfen geerbt hatte. Vor zehn Jahren sind die zwei musikalisch ins selbe Gwandl geschlüpft. Und so präsentieren sie zum Jubiläum einen Querschnitt. Mit neuem Text zu alter Musik. Neuer Musik zu altem Text. Und zum Drüberstreun ganz Ursprüngliches wie vor 100 Jahr.
 

 



Mi, 22.10.
€ 15

20h


Schrammel meets Tango

Wiener Frauen Schrammeln

Karin Steiner – Violine; Chrisoula Kombotis – Violine; Sabine Huber – Harmonika, Gesang; Waltraud Rabl – Kontragitarre
 


(c) Wien im Rosenstolz
 
   

Erst haben sie mit Gspür wahre Schrammel-Klänge aus der raunzerten Heurigenmusik herausgezupft, dann die Verwandtschaft zum Tango hervorgestrichen. Schrammelmusik und Tango sind zeitgleich in enger Verbundenheit mit jeweils einer Stadt entstanden. Beide wurden in kammermusikalischer Besetzung traditionsbewusst dargeboten. Mit einem gekonnten Bogen verbinden die Wiener Frauen Schrammeln ihre Heimatstadt und Buenos Aires. Die Erlaubnis, Schrammelmusik dabei auch neu zu präsentieren, hat das Quartett von den Schrammelbrüdern sicher. Denn auch diese ließen in ihre Werke Reise-Erlebnisse einfließen.
 

 



Do, 23.10.
€ 15

20h


Es muss was Wunderbares sein…

5/8erl in Ehr’n

Max Gaier – Gesang; Bobby Slivovsky – Gesang; Miki Liebermann – Gitarre; Clemens Wenger – Akkordeon; Hanibal Scheutz – Kontrabass


(c) Wien im Rosenstolz
 
   

5/8erl in Ehr’n sagt: „Servus“. Und das nicht leise oder gar zum Abschied. Im Gegenteil: Die fünfköpfige Combo pflügt sich mit jugendlich-frechem Augenzwinkern seit zwei Jahren durch die Schlager- und Operettenwelt, groovt in Wienerlied-Besetzung dahin und tanzt mit souligen Stimmen aus der Reihe. Ohne Genierer lassen sich Max Gaier, Bobby Slivovsky, Miki Liebermann, Hanibal Scheutz und Clemens Wenger von Peter Alexander inspirieren, steigen musikalisch in Ralph Benatzkys „Weißem Rößl“ ab und mixen das mit Selbst-Zubereitetem zum Cocktail-Achterl. Das ist Crossover auf Wienerisch. Kein Schmäh.
 

 



Fr, 24.10.
€ 15

20h


Viertelachse des guten und bösen Wiener Liedes

Steinberg & Havlicek

Traude Holzer – Gesang; Peter Havlicek – Kontragitarre, Gesang


(c) Manfred Klimek
 
   

Sie kennen und können beide Seiten des Wiener Liedes. Die gute. Und die böse. In jedem Fall ohne ausgelaugte Klischees. Das hat sich nicht nur in Wien und der Steiermark (dort erblickte Traude Holzer als Tochter eines Zither spielenden Wirten das Licht eines Gasthauses), sondern bereits bis in die Münchner Gegend herumgesprochen. Das Duo ist immer für eine Überraschung gut. Fix ist nur: Die dunkle Stimme von Traude Holzer passt wunderbar zur hellen von (Tenor) Peter Havlicek. Und mundet, wie die beiden versichern, auch als Essensbegleiter: Frisch, fruchtig – und stark im Abgang. Na dann: Prost!
 

 



Sa, 25.10.
€ 15

20h


ART-Genossen

triovial
Tesak und Blazek

Julia Lacherstorfer – Geige, Gesang; Horst Lackinger – Saxofon, Gesang; Laura Wösch – Kontrabass, Gesang

Christian Tesak – Chromatische Knopfharmonika, Gesang; Martin Blazek – Kontragitarre, Gesang
 


(c) Wien im Rosenstolz
 
   

Die ersten Töne, die sie von einander hörten, waren vielstimmige Knurr-Laute ihrer Mägen. Das gemeinsame Premieren-Konzert besonderer Art verlief harmonisch. In einem Hinterzimmer eines Spittelberg-Lokals, nach Speis und Trank, ging es dann vollmundig ans tatsächliche Vorsingen. Das besiegelte die Freundschaft zwischen triovial und Tesak/Blazek endgültig. So trifft – mit Liedern zu fünft – alpenländische auf städtische Volksmusik. Ein reichhaltiger Ohrenschmaus, aus denselben musikalischen Wurzeln zubereitet, mit einem Pfiff Jazz raffiniert gewürzt und im Wechselspiel von Alt und Neu serviert.
 

 



Mi, 29.10.
€ 15

20h


hausgemacht

The Swinging Ladies

Antje Kohler, Harriet Müller-Tyl, Verena Göltl – Gesang; Michael Schnell – Piano; Ulrich Radlberger – Kontrabass


(c) Wien im Rosenstolz
 
 

 

Bodenständiger Dialekt verbindet sich mit leichtfüßigem Swing. Tief verwurzelt im Leben geht’s himmelhoch jauchzend in luftige Höhen. Drei Frauenstimmen aus dreier Herren Länder – Österreich, Deutschland und Norwegen – erzählen von Lebenslust sowie Liebesfrust („Ich bin so richtig toll verliebt“, „Baba Baby“), von Traum- sowie anderen Männern („Bei mir bist du schen“), und über allem schwebt ein Mehlspeis-Zuckerguss. Da finden leichte Jazz-Klänge im Wiener Schmäh einen charmanten Begleiter. Ein Auge lacht, das andre weint: Das Glück versteckt sich eben manchmal auch in Buchteln mit Vanillesoß.
 

 



Do, 30.10.
€ 15

20h


Die Mosers sind unter uns…

Robert Kolar und Roland Sulzer

Robert Kolar – Schauspiel, Gesang; Roland Sulzer – Akkordeon, Gesang


(c) Wien im Rosenstolz
 
   

„Hallo Dienstmann!“ „Der Hofrat Geiger“ wartet. „Nur ned hudeln.“ Hans Moser war das Granteln in Person. Und dieses wiederum ist bekanntlich das Lebenselixier vom goldenen Wiener Herz. Schauspieler Robert Kolar und Akkordeonist Roland Sulzer singen sowie inszenieren Lieder, die dem österreichischen Komiker in den Mund gelegt wurden und die Herzen gerührt haben. Ebenso finden sich Couplets und Kleinkunst-Soli im Programm. Hans Moser hatte in den 1920ern im Kabarett begonnen. Wo Hans Moser ist, sind auch seine Partner nicht weit: Paul Hörbiger, Fritz Imhoff, Endlos-Strophen-Rezitator Armin Berg.
 

 



Fr, 31.10.
€ 15

20h


Wiener Schwung und Austrobilly

Texas Schrammeln

Manfred Chromy – Gesang, Kontragitarre, Schlagbass; Oliver Gruen – Dobro, Gitarre


(c) Wien im Rosenstolz
 
 

 

Zwei Seelen wohnen, ach, in seiner Brust. Ihn kümmert’s nicht. Spielerisch wechselt Manfred Chromy nicht nur zwischen Kontragitarre und Kontrabass, sondern auch zwischen Wienerlied und Rock’n’Roll. Er ist schließlich der „Kontra-Mann“ und liebt den Gegensatz. Den scheinbaren. Dass nämlich sogar Nestroy rocken kann, bewies Chromy schon im Vorjahr mit dem Burg-Liechtenstein-Ensemble von Elfriede Ott. Ihm zur Seite entlockt Oliver Gruen seiner Dobro, einer akustischen Hawaii-Gitarre, Tonkaskaden. Ganz so, als ob das Instrument in Wien erfunden worden wär. Wozu gibt’s Hadersdorf-Weidlingau – Hawei?
 

 



 


Terzenseligkeit im 7/8-Takt
bratfisch

Matthias Klissenbauer – Gesang, Gitarre, Geige, Tambura; Jürgen Partaj – Geige, Gesang, Triangel, Glockenspiel; Johannes Landsiedl – Gitarre, Gesang; Tino Klissenbauer – Akkordeon, Gesang


(c) Wien im Rosenstolz
 
 

 

Im Nationen-Kaleidoskop des Schmelztiegels Wien darf eine Geige zu deftig-herben Heurigen-Akkorden schon melancholisch werden, sehnsuchtsvoll um Lebensfreude fiedeln und mit Gitarren südwärts reisen. Die vier jungen Musiker von „bratfisch“ sind unberechenbar und abwechslungsreich in ihren Kompositionen und Texten. Mit Wiener Musik im Gepäck touren sie stilvoll durch die Welt, holen sich da ein Stück slawischer Schwermut, inhalieren dort jiddisches Klezmer-Flair und lassen gar impulsive Latino-Reggae-Rhythmen stimmig einfließen. Dazu wird mehrsprachig – deutsch (wienerisch), serbisch – gesungen.
 

 


 

Wir danken speziell dem Kulturamt der Stadt Wien, unseren weiteren Sponsoren sowie Hanns Schmid und seinem Team für die tatkräftige Unterstützung.

Technik: Thomas Eisendle, Redaktion: Karin Mück, Endredaktion: Klaus Höglinger, Website: Bernd Schweinberger, Coverfoto: Andreas Urban, Motiv: Ernst Molden, Grafik: Katrin Pfleger, Druck: Bauer Druck